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Wenn man von Bangkok aus möglichst schnell ans Meer möchte, bietet sich die Ostküste an. Auf Instagram hatte ich einen Beitrag über Rayong gesehen und beschlossen, einfach mal dorthin zu fahren, zumal es nur knapp zwei Stunden von Bangkok sind. Am Busbahnhof war ich überrascht, dass ich anscheinend die einzige Person war, die dorthin wollte und auch nur ein Minibus unterwegs war. Der Ort Rayong selber ist wohl eine eher typische Kleinstadt, wo nicht viel los ist. Das Hostel war sehr einfach und sehr günstig, aber man hat gesehen, dass sie sich bei der Dekoration sehr bemüht haben.
Es gibt in Rayong einen interessanten Wochenmarkt mit lebenden Fischen, Schildkröten und Fröschen, einen schönen Night-Market mit vielen Gerichten zum Probieren und ein sehr tolles veganes Restaurant, was aber bereits nachmittags schließt. Mein Standardprogramm war dann vormittags das vegetarische Restaurant und abends zum Night-Market. Die frische Jackfruit hat es mir besonders angetan – hier gab es sie sogar mit sticky rice. Die Insekten habe ich mal probiert – die schmecken eigentlich nur knusprig und nach dem Gewürz, was rangemacht wird, wie Chips eigentlich. Das beste Essen war aber ohne Zweifel das im veganen Restaurant. Von dort habe ich mir auch immer in Bananenblätter eingewickelte Snacks mit verschiedenem unbekannten Inhalt mitgenommen. Alles war sehr lecker, auch wenn ich nicht wusste, was ich da eigentlich gegessen habe.
Zum Strand war es nicht weit. Ohne Thai-Kenntnisse schien es allerdings kaum möglich herauszufinden, welcher Bus dorthin fährt. Aber die Bolt-Taxi-App hilft im Zweifel. Insgesamt war die Verständigung dort eher schwierig, da kaum jemand gut oder überhaupt Englisch gesprochen hat und auch die Speisekarten oft nicht auf Englisch waren. Dafür war es sehr günstig, die Leute waren super nett und hilfsbereit und ich konnte einfach rumschlendern und auch mal wieder Wäsche waschen (mal sehr günstig).

Ich wollte dann aber doch etwas näher ans Meer und habe mir ein Hotel in der Nähe, aber nur 20m vom Strand entfernt gesucht. Zum Glück hatte ich erstmal nur zwei Nächte gebucht, denn es stellte sich heraus, dass der Strand sehr vermüllt war und das Wasser irgendwie nicht sauber wirkte. Von weitem sah alles sehr schön und idyllisch aus und die Bäume boten schönen Schatten am Strand, aber es gelang mir dann doch nicht so gut, den Müll und die schlechte Wasserqualität auszublenden. Dafür war das Hotel sehr schön und ich hatte einen Balkon mit Meerblick und Schaukel-Hänge-Stuhl zum Relaxen. Das war dann auch endlich mal die Gelegenheit, um meinen Blog wieder weiter zu aktualisieren. Witzig fand ich, dass man hier im Restaurant statt Servietten eine Rolle Klopapier bekommt. Die kann man dann gleich doppelt nutzen.

Direkt vor der Küste, nicht weit entfernt, liegt die kleine Insel Koh Samet, die mein nächstes Ziel wurde. Aufgrund der Nähe zu Bangkok ist die Insel auch ein beliebtes Ausflugsziel für die Leute aus der Hauptstadt. Mit einem kleinen Boot erreicht man den autofreien Nationalpark und wird gleich am Hafen von einer riesigen Meerjungfrau begrüßt. Hierzu gibt es eine alte überlieferte Geschichte über den Prinzen Aphai Mani, eine Riesin und eine Meerjungfrau, die auf Wikipedia nachgelesen werden kann. Und auf der Insel kann man noch mehrere Statuen dazu finden. Da die Insel sehr klein ist, ist alles recht gemütlich und überschaubar. Trotzdem finden sich Angebote für alle Interessen: ruhige Strände, Strände mit Paddelbooten bzw. SUP als auch Jetski zum Verleih, Bars für Jung und Alt und eine kleine Partymeile. Thai-Massagen sind natürlich im Angebot und diverse Restaurants und Garküchen einschließlich mobiler Grillstände am Strand und super leckeren Smoothies sorgen für das leibliche Wohl. Es gibt Ausflugsangebote zu den Nachbarinseln inkl. Schnorcheln und „Unterhaltungs“-Angebote für die älteren Herren. Sogar ein richtiger Tempel kann besichtigt werden. Es ist viel Russisch zu hören und man sieht viele Männer mit thailändischen Frauen, die aber teilweise auch aus dem Ausland dort Urlaub zu machen scheinen und vereinzelt einschließlich Kindern und Großeltern anreisen. Insgesamt fand ich es eine sehr gute Mischung und einen lohnenswerten Ausflug. Selbst die Gewitterstimmung am letzten Tag war ein Erlebnis.

Von dort ging es noch weiter in den Osten nach Koh Chang. Von dort, bzw. von Trat, gibt es direkte Verbindungen nach Cambodia, so dass ich einen kurzen Zwischenstopp dort eingelegt habe. Ich hatte gelesen, dass die Insel für Party bekannt ist und wollte daher nicht so lange bleiben, aber es war gar nicht so und letztendlich wäre ich gern noch länger geblieben. Ich hatte eine schöne Unterkunft mitten im Grünen und die Insel bot eine gute Mischung aus Strand mit Kneipen und Cafés, ruhigen Stränden, Jungle und sogar Wasserfällen sowie die Möglichkeit zu Ausflügen auf die umliegenden kleineren Inseln und zum Schnorcheln oder Tauchen. Vielleicht muss ich einfach nochmal dahin.

Ich war tatsächlich schneller als gedacht wieder auf dieser Insel und hab auf dem Rückweg von Cambodia nach Bangkok einfach dort nochmal einen Stopp gemacht und bin dann direkt von dort am Tag des Abfluges mit Fähre und Bus wieder nach Bangkok zum Flughafen gefahren. Ich hatte entschieden, dass das wesentlich entspannter ist, als nochmal in den Süden von Thailand zu fliegen, der eh gerade ziemlich überlaufen zu sein schien.
Diesmal hatte ich mir natürlich einen anderen Ort ausgesucht mit etwas mehr Infrastruktur und besserer Verkehrsanbindung und mir einen kleinen Bungalow am Kai Bae Beach gemietet, direkt neben einem Elefantenresort, wie ich dann feststellen konnte. Leider waren die Haltungsbedingungen dort nicht im Ordnung, aber es war trotzdem schön, die Elefantenbabies beim Baden am Strand zu sehen.
Ansonsten konnte man dort gut am Strand langspazieren, lecker essen, sich massieren lassen, Feuershows am Strand angucken, natürlich baden gehen oder auch direkt am vorgelagerten Riff schnorcheln, ein Kajak ausleihen und zu den gegenüberliegenden Inseln paddeln oder auch Ausflüge zum Schnorcheln oder in den Jungle machen und sich einfach nur erholen.


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