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Osaka als Stadt hatte nicht so viele interessante Punkte für mich. Allerdings hatte ich geplant, von dort mit der Fähre nach Busan zu fahren. Leider ist das so flexibel und kurzfristig, wie ich mir das vorgestellt hatte, nicht möglich. Daher musste ich noch ein paar Tage überbrücken. Dafür habe ich aber eine für mich tolle Möglichkeit gefunden, mit einer Mini-„Kreuzfahrt“ nach Beppu noch mehr vom Land zu sehen. Beppu ist die Stadt mit den wohl meisten heißen Quellen. Man kann schon von weitem den Dampf an verschiedenen Stellen aufsteigen sehen. Von Osaka kann man mit dem Zug dorthin fahren. Aber es gibt auch eine Fähre, die über Nacht dorthin fährt, mit Schlafkabine und günstigem Buffetangebot und sogar einem Onsen und super Massagesesseln. D.h., man konnte im warmen Whirlpool entspannen und durch das Panorama-Fenster aufs Meer schauen und sich anschließend im Sessel massieren lassen. Natürlich nach dem absolut tollen Buffet mit Salaten, frischem Fisch, diversen Fleischgerichten, Suppen und einem Nachtischbuffet inklusive Eis und Schokobrunnen.

Morgens um 7 erreicht man dann Beppu und fast alles ist noch geschlossen. Bei meiner Ankunft war ein Regenbogen vor der Bergkulisse zu sehen und die Sonne kam raus. Ich hab mir was zum Essen und einen Kaffee geholt und erstmal an der Strandpromenade Frühstück gemacht und den Regenbogen bewundert, bevor ich dann zum Bahnhof gelaufen bin. Da die Fähre erst am Abend wieder zurück fuhr, konnte ich einen ganzen Tag entspannt in Beppu verbringen (vom frühen Aufstehen um 6:30 mal abgesehen). Es gibt in Beppu am Bahnhof nicht nur schon eine heiße Quelle direkt am Eingang, sondern auch eine Touristeninformation, die super organisiert ist. Es gibt städtische Busse und sogar eine Tageskarte, so dass man überall hinkommt. Ich habe mich für die 7-Hells-Tour entschieden. Sie haben dort sieben heißen Quellen den Namen „Höllen“ gegeben, was bei einigen auch sehr naheliegend ist. Ein Geysir ist dabei.
Das Wasser wird nicht nur genutzt, um Onsen und Gewächshäuser zu beheizen, sondern auch zum Kochen von Eiern, der Aufzucht von Krokodilen und für Fußbäder überall, sogar im Einkaufszentrum.

Von der Touristeninformation habe ich noch den Tipp für ein verstecktes Onsen bekommen, so dass ich auch noch in Ruhe mit nur wenigen japanischen Frauen im heißen Quellwasser an der frischen Luft entspannen konnte. (Und ratet mal, was es im Souvenir-Shop gab.) Die Fahrt mit der Seilbahn auf den Berg habe ich dafür ausgelassen. Es war eh bewölkt. Zum Abschluss war noch Zeit für einen kleinen Spaziergang durch den Ort und Abstecher zum ältesten Onsen, wo jetzt „Bäder“ im warmen Sand angeboten werden. Dann ging es zum Sonnenuntergang wieder auf die Fähre. Diesmal hatte ich eine bessere Kabine. Zum Sonnenaufgang am nächsten Morgen kam ich wieder – am Expo-Gelände vorbei – in Osaka an. Insgesamt war das für mich ein sehr toller Ausflug und ich bin sehr froh, dass ich diese Möglichkeit gefunden habe.

In Osaka habe ich die Zeit bis zur Abreise nach Busan in Korea noch für ein bisschen Sightseeing genutzt. Ich hatte gedacht, dass ich vielleicht noch zur Expo 2025 könnte und ich bin kurz hingefahren. Aber die Situation am Einlass war noch genauso chaotisch wie in den ersten Tagen, wo die Menschen zwei Stunden ca. an der Sicherheitskontrolle warten mussten und dann drin nochmals an den diversen Pavillons. Ich hab dann darauf verzichtet und bin nach einem kurzen Toilettenstopp zurück gefahren.
Ich hatte mir vorher in Osaka bereits das Schloss angeschaut. Das war allerdings nur von außen schön anzusehen und von innen ein modernes multimediales Museum. Aber der Ausblick von oben war sehr schön, die Zeitkapsel davor spannend und ein Häschen an der Leine süß.
Auf einer geführten Tour von einem selbsternannten Japan-Nerd aus den USA konnte ich das Zentrum ein bisschen kennenlernen. Der Fischmarkt war sehr spannend mit den Seeigeln, ansonsten geht es viel um Shopping und Nachtleben und um Essen, für das Osaka bekannt ist. Ich musste natürlich Okonomiyaki, eine Art Pfannkuchen und Spazialität in Osaka probieren.
Den Tennoji Park fand ich ansonsten noch sehr schön. Man konnte dort morgens gut die Tiere beobachten.
Witzig fand ich die kleine Badewanne im Hotel, die ich auch vorher schon woanders hatte. Das schien wohl früher so üblich zu sein. Und interessant sind auch die Gullideckel für den Wasserzugang für die Feuerwehr. Auch hier hat man sich ähnlich wie bei den normalen Gullideckeln Mühe gegeben.

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