
Von Tokyo aus ging es mit dem Shinkansen in die Präfektur Aichi in eine kleine Stadt in der Nähe von Nagoya zu Shuheis Eltern. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt, so dass wir den Berg Fuji nicht vom Zug aus sehen konnten. Aber es war trotzdem eine schöne Erfahrung, mit dem Schnellzug durch die Landschaft zu fahren.
In Aichi wurde ich von Shuheis Eltern und deren schwarzen Katze mit ganz tollem selbst gemachten Essen, japanischem Tee und einem traditionellen japanischen Zimmer mit schönem Ausblick auf die Stadt begrüßt. Ich war total begeistert und obwohl ich Bedenken hatte, dass mein Rücken das nicht so toll findet, habe ich super auf dem Futon auf dem Boden geschlafen.
Am nächsten Tag kamen nach dem Ausflug die ganzen Geschwister von Shuhei vorbei und es gab deren Lieblingsessen, selbstgemachtes frittiertes Hähnchen und Kartoffelsalat (bisschen anders als bei uns, etwas breiiger) und auf Shuheis Wunsch zum Nachtisch Käsekuchen, der auch in Japan sehr beliebt ist, und Florentiner von einer Schwester selbst gemacht. Es war alles super lecker und für mich sehr interessant. Besonders spannend fand ich, dass es keine Heizung gab, obwohl es ähnlich kalt ist wie in Deutschland. Teilweise gab es eine Klimaanlage, mit der man auch heizen konnte und Heizlüfter. Das Highlight war aber ein Tisch im Wohnzimmer mit einer großen Heizdecke, unter die man dann die Beine gesteckt hat. Super fand ich auch, dass man die Bettdecke im Bettbezug festbinden kann, damit sie nicht verrutscht. In Japan denkt man auch an alles ;-). Es war toll, dass ich das erfahren durfte.
Ein großes Dankeschön an alle!








Während der Vater das Essen für das Familientreffen am Abend vorbereitete, haben wir am Samstag mit der Mutter einen Ausflug in die nähere Umgebung zum Schloß Inuyama gemacht. Dort hat mal ein berühmter Samurai gewohnt und auch von innen sah das Schloss sehr toll aus, komplett aus Holz. Im Ort war an dem Tag ein großes Fest, bei dem mit Holzwagen mit automatischen Spielfiguren auf dem Dach durch die Straßen gezogen wurde. Das Wetter war super, so dass wir auch nochmal Kirschblüten, die hier später waren, und eine Bootstour genießen konnten. Mit den Gulli-Deckeln hat man sich hier auch sehr viel Mühe gegeben.














Der Sonntagsausflug ging nach Nara mit beiden Eltern. Das war zwar ein Stück weg, aber relativ nah an meinem nächsten Ziel Kyoto, wo ich dann von Nara aus auch hingefahren bin. Nara ist für seine vielen Tempel aber bei den meisten Touristen sicher für die Rehe bekannt, die dort überall rumlaufen und sich füttern lassen. Sie haben gelernt, sich zu verbeugen, um Futter zu bekommen. Man kann dort extra Kekse kaufen. Aber wenn man nicht aufpasst, kann es auch wie im Ziegengehege im Zoo werden und man wird von den Rehen angeknabbert oder sogar geschubst. Nur dass man hier das Gehege nicht verlassen kann, sondern so schauen muss, dass man die Rehe wieder los wird.
Der Tōdai-ji-Tempel war für mich extrem beeindruckend. Die Haupthalle ist das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt und wirkte von innen wirklich sehr imposant. Fotos können das natürlich nie so widerspiegeln. Es gibt einen Holzbalken mit einem Loch drin, was so groß ist, wie das Nasenloch vom Buddha. Die Leute stehen an, um da durchzukriechen. Hintergrund ist, dass der riesige Buddha in der Halle hohl ist und man für Reparaturarbeiten nur durch das Nasenloch ins Innere kommt. Allzu groß darf man dafür allerdings nicht sein.
Im Ort gibt es neben vielen Souvenirs mit Rehen ein lustiges Geschäft mit tollen Zehen-Socken und Schuhen und einen Mochi-Laden, wo man zusehen kann, wie die Masse für die Zubereitung geschlagen wird (eine tolle Show) und dann fertig als Mochi vom Laufband kommt. Wir haben natürlich probiert und im Gegensatz zu den Macha-KitKat, die ich noch verkostet habe, waren die Mochi sehr lecker.
Viele Leute leihen sich Kimonos aus, um damit rumzulaufen und Fotos zu machen. Aber das ist relativ teuer und die passenden Schuhe dazu sind sehr unbequem für längere Strecken. Ich habe daher darauf verzichtet. Aber am Bahnhof konnte ich dann nicht widerstehen an einem Stand mit gebrauchten Kimonos und habe mir einen gekauft.

















