
Auf meine Frage an die Einheimischen, was man denn in Indien am besten besuchen sollte, gab es natürlich keine ganz klare Antwort. Es bestand jedoch große Einigkeit darüber, dass ich unbedingt in den Bundesstaat Rajasthan (Land der Könige) fahren soll, weil man dort gut die Kultur und Geschichte Indiens kennenlernen kann. Wie der Name schon vermuten lässt, finden sich hier viele alte Festungsanlagen, Schlösser und Grabstätten. Da mir das Reisebüro in Delhi einen privaten Fahrer vermittelt hat, konnte ich ganz entspannt individuell reisen, die Aussicht auf blühende Rapsfelder genießen und mich über die verschiedenen Verkehrsteilnehmenden amüsieren. Kamele und Esel gab es neben Kühen, Ziegen und Hunden natürlich auch, aber die habe ich nicht rechtzeitig aufs Foto bekommen. Der Straßenverkehr in Indien ist ein riesiges Chaos und Regeln scheinen nicht zu existieren genauso wenig wie Fahrspuren. Vor allem nachts ist es eine große Herausforderung, da viele Inder ohne Licht fahren. Ich würde nie dort fahren wollen. Aber uns konnte nichts passieren, der Fahrer hatte seinen Tempel immer im Auto dabei und betete vor jedem Losfahren.










Mein erster Stopp war die Hauptstadt Jaipur. Der Stadtkern ist UNESCO-Weltkulturerbe u.a. mit einem Stadtpalast (Hawa Mahal = Palast der Winde) und einem alten Observatorium mit riesigen Sonnenuhren. Interessant ist auch, dass es einige Hotels in der Gegend gibt, die ebenfalls wie Schlösser oder Burgen aussehen.










In der näheren Umgebung gibt es mehrere Festungen. Forth Nahargarh im Norden der Stadt diente zur Verteidigung und als Rückzugsort für die Frauen der königlichen Familie. Von hier hat man einen tollen Ausblick über die Stadt und auf den Sonnenuntergang. Wenn ein Geldautomat benötigt wird, drückt der Denkmalschutz hier schon auch mal ein Auge zu.














Gar nicht weit weg ist die alte Hauptstadt Amber mit dem berühmten Amber Fort, für das sich ein Aufstieg auf den Berg auf jeden Fall lohnt (es gibt auch Elefanten, die einen hoch bringen, aber so etwas wollte ich nicht unterstützen). Angeblich soll es sogar Geheimgänge zwischen den Festungen geben.












Im Nordwesten von Rajasthan befindet sich die That-Wüste, die bis nach Pakistan reicht. Am Rand der Wüste liegt der kleine Ort Pushkar, der aufgrund seiner Seen den Karawanen als Raststätte diente. Bis heute gibt es hier jedes Jahr einen der größten Kamelmärkte weltweit. Für die Touristen werden Kameltouren angeboten, die aber völlig überteuert und reine Verkaufsveranstaltungen sind. Alle versuchen hier, einen Taler dazu zu verdienen, z.B. durch den Verkauf von Fotos in traditioneller Kleidung der Einheimischen. Aber schick sieht es aus, finde ich.
Angeblich hat der Gott Brahma die drei Seen erschaffen, die somit als heilig gelten und ein beliebter Pilgerort sind, um sich von Sünden zu befreien. Dementsprechend gibt es sogenannte Ghats, Opfertreppen, als Zugang zum Wasser. Bekannt ist Pushka auch für einen der wenigen Brahma-Tempel. Hierzu gibt es auch eine interessante Geschichte. Zu dem Tempel auf der Bergspitze führt sogar eine Seilbahn, aber das habe ich nicht getestet.










Der nächste Stopp war die Stadt Udaipur, die auch als Venedig des Ostens bezeichnet wird. Die alten Gebäude in der Stadt, die autofreie Altstadt (die Gassen sind zu schmal), die Lage am See und die Paläste im und auf dem Wasser geben der Stadt eine gewisse Romantik, die ich so in Indien noch nicht vorgefunden habe. Von meinem Hotel aus hatte ich einen super Blick auf den Seepalast und konnte die Stadt zu Fuß und mit dem Boot erkunden.












Auch hier gibt es einen Tempel auf einem Hügel, zu welchem eine Seilbahn führt und von wo aus man einen tollen Blick über die Stadt hat. Mais wird hier direkt auf der Kohle gegrillt und Kühe scheinen scharf auf Smoothies zu sein. Abends gab es in einem kleinen Theater eine Vorführung mit Puppentheater und traditionellem Tanz.








Von Udaipur ging es weiter zum Tigerreservat nach Ranthambore mit einem Zwischenstopp in der Festung Chittorgarh, die ein enorm großes Terrain umfasst und mehrere Tempel, Paläste und Siegestürme.












Ranthambore war der letzte Stopp in Rajasthan. Hier gibt es ein Naturreservat, in dem u.a. Tiger leben. Als mir eine Safari angeboten wurde, wusste ich noch nicht, dass es morgens um 6 losgeht und super kalt ist und die Chance, einen Tiger zu sehen, nur bei 10% liegt. Aber ich hatte Glück und konnte nicht nur einen Tiger, sondern auch viel “Tigerfutter” und Krokodile und natürlich auch Affen und Vögel und Wildschweine sehen.







